... Ihr kennt Tumbleweeds oder auch Steppenläufer genannt ganz bestimmt ...
Zumindest aus Filmen. Dort werden Tumbleweeds - diese vertrockneten und verstaubten
Büschel, die der Wind vor sich hertreibt - oft in Verbindung mit verlassenen
Städten gebracht.
Heute Nacht war ich selbst so ein Tumbleweed....
Der Wind trieb mich vor sich her, mal hierhin - mal dorthin, mal schneller mal langsamer.
Meist trieb er mich durch verlassene Gegenden vorbei an Ruinen und verfallenen Häusern.
Zuweilen versuchte ich mich zu wehren, indem ich versuchte mich an Bäumen, Zäunen
oder Masten festzuhalten. Aber ich konnte mich nicht wehren gegen die Kraft des Windes.
Manchmal ließ mich der Wind einfach auf offener Straße liegen um sich
an meiner Angst überfahren zu werden zu ergötzen. Höhnisch pfeifend trieb er
mich danach in Gegenden wo man förmlich riechen konnte, wie glücklich die Menschen
dort waren und ließ mich dort Stunden liegen um mich zu quälen....Wenn ich mich
dann auch begann wohlzufühlen trieb mich der Wind wieder gnadenlos weiter - hinaus in
öde Landschaften.
Wieder einmal hatte mich der Wind in eine schöne Gegend getrieben und ließ mich
in teuflischer Absicht verweilen.
Ein kleines Mädchen entdeckte mich, betrachtete mich eingehend und fragte dann ihre
Großmutter wer oder was ich denn sei. Die Oma erklärte ihr: "Das war einst eine
sehr schöne Pflanze. Aber mangelnde Pflege hat sie verdorren lassen und nun hat der Wind
Besitz von ihr ergriffen. Es ist jetzt ihr Los einsam umhergetrieben zu werden."
...Mir war es wie weinen. Aber es ging nicht. Ich erstickte fasst
an dem Kloß der mir in der Kehle saß....
Ich wachte endlich auf.... um festzustellen dass ich wirklich weinte und mich wie ein
Tumbleweed fühlte...und dass es nur einen einzigen und bestimmten Menschen gibt, der dem
Wind die Kraft nehmen kann. Einen einzigen und bestimmten Menschen der mir Halt gibt und bei
dem ich bleiben mag.

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